• 1. Hintergrund des Projektes

In der Region um Fondjomekwet in Westkamerun leben viele Kleinbauern von der Kakaoernte. Die Fermentierung bzw. Trocknung stellt ein großes Hindernis dar, um ihre Einkünfte zu erhöhen. Bis zu 60% der jährlichen kamerunischen Kakaoernte können schätzungsweise aufgrund schlechter Trocknung und Lagerung auf dem Weltmarkt nicht verkauft werden. Das bedroht die Existenzen vieler Kleinbauern in Kamerun. Der kamerunische Handelsminister Luc Magloire MBARGA ATANGANA stellte diesbezüglich fest: „Die grundlegende Problem sind die Bedingungen beim Trocknen der Bohnen. Nicht fermentierter kamerunischer Kakao, der schlecht oder einfach auf Asphalt getrocknet wird, verliert seine Qualität und kann auf dem internationalen Markt nicht mehr verkauft werden". Die Bohnen werden in der Regel entweder auf dem Asphalt oder in nicht dafür ausgelegten Öfen getrocknet.

  • 2. Das Problem

Die Bauern*Innen befinden sich in eine Zwickmühle: Trocknen Sie die Kakaobohnen in Ofen besteht das Risiko, dass sie nicht nicht trocken, sondern gar werden, da das Feuer nicht kontrolliert werden kann. Werden die Bohnen wie üblich aus Asphalt getrocknet, nehmen sie den Staub des Verkehrs und die Giftstoffe des Teers auf. Ähnlich wie viele andere Kleinbauern in Kamerun verringert diese Problematik die Einnahmen der Kakaobauern in der Gemeinde Fondjomekwet. Anfang Januar 2013 veranlasste die Europäische Union ein Embargo für kamerunischen Kakao. Etwa 2000 Tonnen Kakao aus Kamerun wurden von europäischen Häfen aufgrund des Geruchs abgewiesen.

  • 3. Die Rahmenbedingungen

    1. Einbezug der Bauern in die Planung der Versuchsanlage
    2. Qualifizierung der Bauern, damit sie die Anlage selbst betreiben und warten können
    3. Ermittlung der zusätzlichen Kakaobohnenmenge, die durch eine automatisierte Fermentierung/Trocknung erzielt und verkauft werden kann
    4. Kostengünstige Anlage durch Open-Source-Software und preisgünstige und größtenteils recycelte Materialen
    5. CO2-neutrale Energiegewinnung

  • 4. Das Ziel

Konzeption einer Versuchsanlage zur Ermittlung von optimalen Parametern für die Fermentierung und Trocknung von Kakaobohnen.

  • 5. Die Zielgruppe

Zielgruppe des Projekts sind die Kakaobauern der Fondjomekwet-Gemeinde, organisiert als Genossenschaft „GIC-Sondason“.

  • 6. Unserer Prototyp zu einer Trocknungsanlage

  • 7. Unser Partner vor Ort – AIDE 21

AIDE 21 ist ein in Kamerun eingetragener gemeinnütziger Verein, der seit 4 Jahren intensiv mit Brücke e.V. zusammenarbeitet. Die Plattform Afrique Internationale pour le Développement et l’Environnement au 21ème siècle, abgekürzt AIDE 21, ist ein Netzwerk von jungen Akademikern aus verschiedenen afrikanischen Ländern, die aus Liebe zu diesem Kontinent ihre Fähigkeiten vereinen, um für die nachhaltige und ökologisch faire Entwicklung des Kontinents zu arbeiten.

  • 8. Begleitende Informations- und Bildungsarbeit

Durch AIDE 21 werden die Bauern der Kooperative über die Studie informiert und können ihre Erfahrungen einbringen. Gleichzeitig werden Infoveranstaltungen zur komplexen Kakaowertschöpfungskette angeboten.

  • 9. Nachhaltigkeit

Die Versuchsanlage wird nach Fertigstellung und sobald die Mitarbeiter im Umgang mit ihr geschult sind in den Besitz der Genossenschaft übertragen. Die Erkenntnisse der verschiedenen Studien zur Fermentierung/Trocknung von Kakaobohnen sowie das gewonnene Knowhow zum Bau von Trocknungsanlagen werden in weiteren Regionen Kameruns verbreitet. Besonders die Kleinbauern sollen profitieren: Ihre Lebenssituation wird durch die zusätzlich erwirtschafteten Mittel und höhere Planungssicherheit erheblich verbessert.


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